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Neues Kapitel: Optimierung des Elements Mensch

Bei omanet's Freitag wird ein neues Kapitel aufgeschlagen: Wir kümmern uns ab heute um etwas Wesentliches. Etwas, das ganz lustige Geräusche machen kann, Mails verschicken, Flaschen leeren, Café kochen und sich völlig ziellos durch Raum und Zeit bewegen - und selten billig im Unterhalt ist. Wir kümmern uns um den wichtigsten Bestandteil jeder Organisation, jeder Versammlung, jeder one-woman oder one-man-show, jedes Netzwerks im Allgemeinen und von open management network in Speziellen. Wir kümmern uns um das Element Mensch.

Und wenn es oben heisst "ab heute", dann ist das durchaus als ernstgemeinte Drohung zu verstehen: Nicht zwingend aufgrund einer höheren Priorisierung gegenüber anderen schönen Systemelementen wie iPhones, Laptops, Netzwerkkabel oder Ethernet-Stecker - sondern einfach aufgrund der höheren Komplexität dieses Bausteins werden wir uns hier einige Freitage lang damit beschäftigen. Wer diesem Systemelement schon einmal im realen Leben begegnet ist, versteht den Begriff "Komplexität" in diesem Zusammenhang.

Betrachten wir den Menschen als Atom eines jeden Netzwerkes, so wissen wir seit ein paar Jahrzehnten zwar, dass damit noch lange nicht die unterste Analyseebene erreicht ist - wir können aber davon ausgehen, dass Veränderungen an diesem Element eine ganz direkte und unmittelbare Wirkung auf's Gesamtsystem haben. Als Management-Innovatoren kommen wir deshalb gar nicht umhin, Innovationsimpulse auch auf dieser feingranularen Ebene zu setzen.

Und genau da setzt diese Serie an: Potenziale und Entwicklungsmöglichkeiten beleuchten und in den Focus rücken, die ganz grundsätzlich im Element "Mensch" liegen. Es ist erstaunlich, wie viele unglaublich gute Ansatzpunkte es gibt - weniger erstaunlich, dass es auch reihenweise mässiger Ansätze gibt. Diese Serie soll dabei behilflich sein, die Guten herauszupicken. Es ist einfach zu vermeiden, dass jemand am Ende eines langen Werdegangs sagen müsste: "Unendlich schade, dass ich dieses Buch erst heute sehe". Denn machen wir uns nichts vor: In unserer Informationsgesellschaft ist es nicht einfacher geworden, die Goldkörner zu finden - es ist schwieriger denn je, weil deutlich nebliger.

Ein Wort noch zur Methodik und zum Vorgehen: Erstens ist praktisch nichts von alledem, was hier folgt, von mir. Ich trage nur zusammen, was erleuchtete Köpfe ersonnen haben. Das hier ist nur eine Art halbstrukturiertes Sammelbecken, gelegentlich mit ein paar zusätzlichen Bemerkungen versehen. Zweitens: Es gibt hier im omanet-Netzwerk ein paar Fachleute - Coaches, Psychologen, Unternehmensentwickler usw. - die zu diesen Themen eine fundiertere Meinung haben als ich. Wenn Ihr diese Meinung per Kommentar, eigenem Blogbeitrag oder sonst irgendwie kundtut, ist Euch niemand böse. Löschen kann man's immer...

Soweit der Einstieg. Nun noch eine kleine Tour d'horizon über die Inhalte aus heutiger Sicht, damit Ihr wisst, was Euch die nächsten Wochen erwartet.

Da gibt es beispielsweise das Thema der mentalen Selbstbeschränkung - eigentlich das Basisthema für jede Persönlichkeitsentwicklung. Ein spannendes Buch dazu, das derzeit ganze Regalwände des heimischen Buchhandels ziert, trägt den Titel "Mindfuck" (ich bin extrem froh, dass damit ein Wort gesellschaftsfähig wird, für das bisher immer ich als Referenz herhalten musste, wenn meine Kinder es benutzt haben...). Das Buch beschreibt sehr eingängig und zielstrebig, wie das, was wir so allgemein als "uns selbst" und vor allem als "unsere Begrenzungen und Limitationen" betrachten, nichts anderes als ein historisch zusammengeschustertes kognitives Konstrukt irgendwo in unseren Gehirnwundungen ist. An diesem Thema und seinen verheerenden Auswirkungen auf den Systembaustein "Mensch" werden wir definitiv nicht vorbeikommen.

Dann gibt es den Bereich der "Talente" - dieser mutmasslich genetisch weitergegebenen Begünstigungen, die ein paar wenige Begünstigte immer in einem guten Abstand zu uns Normalsterblichen halten werden. Akzeptieren wir's und gehen putzen (wird zu einem roten Faden in diesem Blog...!) oder wir lassen kritisches Hinterfragen zu? Beispielsweise indem wir uns mit dem Buch "The Talent Code. Unlocking the Secret of Skill" von Daniel Coyle beschäftigen. Treue Leser dieser Zeilen mögen sich an folgende Frage aus dem alten Management Innovation Blog erinnern: "Was haben die letzten zehn Weltrekordhalter im 100-Meter-Sprint (Stand 2009) gemeinsam?" - folgende Antworten waren möglich:

  • Sie haben überdurchschnittlich grosse Füsse
  • Sie haben sich alle von früher Kindheit an vegetarisch ernährt
  • Sie sind innerhalb ihrer Familie allesamt Spätgeborene
  • Sie alle sind Linkshänder
  • Sie wurden alle in überdurchschnittlich warmen Regionen geboren
  • Sie verfügen alle über ein zusätzliches Enzym in ihrem Muskelgewebe

Was meint Ihr - welche Antwort ist richtig?

Falsch. Es ist Antwort drei. Das haben schon damals nur 12% der Antwortenden gewusst (gewusst? getippt...). Der schnellste Läufer der Welt zu sein als Folge davon, zuhause immer der Keinste mit den kürzesten Beinen gewesen zu sein? Interessant! Es braucht keine zusätzlichen Muskel - unsere Standardausrüstung, sofern unbeschädigt, kann uns überall hin bringen, wenn im Kopf die richtigen Knöpfe gedrückt werden.

Ein drittes Thema: Unsere Form von Informationsübermittlung. Obwohl wir inzwischen eine Ahnung davon bekommen haben, dass wir im Grunde genommen zu dumm sind, die Welt mit allen ihren Parametern zu verstehen oder gar ihren Lauf vorherzusagen, kommunizieren wir mit Vorliebe faktenbasiert. Was langfristig dabei hängenbleibt, ist absolut zufällig, weil sich unser Gehirn reine Fakten nicht lange merken kann. "Wir sind unsere Geschichten" hat der Autor des unten erwähnten Buches einmal gesagt und unterstreicht damit, wie viel mächtiger eine gute Geschichte in unserem Gehirn wirkt als blosse Information. Das Buch heisst "Warum das Gehirn Geschichten liebt", wurde hier ebenfalls schon einmal erwähnt und kann einiges ändern - wenn man's zulässt. Wir werden auch dieses Thema gerne aufgreifen.

Das also ist der Ausblick auf die nächsten Wochen - weitere Themen kommen definitiv dazu, gerne auch auf Euren Input.

So, dann geniesst mal Euer letztes freies Wochenende - ab nächstem Mal wird's entwicklungsintensiv!

Herzliche Grüsse,

Frank

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Kommentare 2

Andrea (website) am Freitag, 23. März 2012 20:59

Das unterstreicht ja auch wieder die Notwendigkeit, seine beiden Gehirnhälften bei jedem Gedanken zu verbinden. Dann ist das Gefühl mit drin und das Ergebnis ganzheitlicher.

Das unterstreicht ja auch wieder die Notwendigkeit, seine beiden Gehirnhälften bei jedem Gedanken zu verbinden. Dann ist das Gefühl mit drin und das Ergebnis ganzheitlicher.
frank (website) am Freitag, 23. März 2012 23:30

ich denke auch, den menschen sollte man als integriertes gesamtes betrachten - egal wie spezifisch entwicklungen sich auf einzelne aspekte beziehen...

ich denke auch, den menschen sollte man als integriertes gesamtes betrachten - egal wie spezifisch entwicklungen sich auf einzelne aspekte beziehen...
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