Was ist da draussen los?

Was dringend mal wieder nötig ist: ein Blick nach draussen in die Welt des Crowdsourcing. Da hat sich in der Zwischenzeit nämlich einiges getan. Der einfachste Indikator für den Bekanntheitsgrad des Themas Crowdsourcing: die "Question Mark-Ratio". Folgendermassen geht das: Erzählt einem Bekannten beiläufig, dass Ihr Euch aktiv im Crowdsourcing betätigt - und dann wartet und schaut zu, was passiert. Drei mögliche Reaktionen: "Kraut-was?"...

 

...mit ganz grossem Fragezeichen - lässt noch nicht auf die ganz grosse Verbreitung des Themas schliessen. "Crowdsourcing? Hab' ich auch schon gehört. Um was geht's da nochmal genau?" wäre die Zweite, schon Vielversprechendere - mit deutlich kleinerem Fragezeichen. Und inzwischen immer häufiger die dritte Reaktion: "Cool. Bei welcher Plattform machst Du mit? Ich selber bin bei A**** und o***** dabei, und ein Kollege von mir hat neulich sein Startup über R******** finanziert; ich hab ja damals schon meine Diplomarbeit über das Thema geschrieben... und so weiter...blablabla... - das ganze selbstverständlich ohne Fragezeichen.

Folgendes also habe ich also - im Sinne der Minimierung der Question mark-Ratio - für Euch diese Woche herausgepickt:

Das Projekt "Not Song of The Week" auf der Crowdfunding-Plattform RocketHub.com. Es zeigt wunderschön, welche kreativen Wege Crowdfunding geht. Es werden 4'000 Dollar für die Finanzierung des neuen Albums gesucht - und ab einem Betrag von 10 Dollar ist man dabei. Spannend sind die Paybacks: Während am unteren Ende der Skala noch recht konventionell (freier Download der CD bei 10$, Hardcopy bei 15$ usw.) wird's am oberen Ende deutlich ausgefallener: ein privates Hauskonzert ab 1'000$ (allerdings: im Umkreis von 100 Meilen bis Annapolis, wo immer das ist...), acht Stunden Aufnahmezeit im Musikstudie für 1'300$ und der Knaller für 1'500$: Man darf dem Leadsänger Thom persönlich den Bart abrasieren!

Ein weiteres spannendes Projekt aus der Ecke des Creative Crowdsourcing, kombiniert mit Crowdfunding-Aspekten (dank an Romy für's Aufspüren...!): Business Breakfast, ein gemeinsam mit den "Supportern" geschriebener Roman. Gegen einen Beitrag von 35 Franken gibt's exklusive Leserechte, Einflussmöglichkeiten auf Handlung und Figuren, eine persönliche Erwähnung im Buch und natürlich das signierte Buch selber.

Das dritte Spotlight: Crowdtesting. Der Bereich Software-Testing, eine extrem aufwändige Aufgabe, eignet sich ziemlich gut für das möglichst lose Einbinden möglichst vieler Teilnehmer mit möglichst vielen verschiedenen Endgeräten, Gewohnheiten und Bedürfnissen. Das ganze spart Geld und ermöglichst eine bisher unerreichte Flexibilität. Ein Beispiel dafür aus der näheren Umgebung: die neue Crowdtesting-Community von Pass Technologies in Zürich. Ein weiteres Beispiel: UI-check.com, die auf einer cleveren Plattform Usability Tests innerhalb 24 Stunden durchführen. Der Gründer letztgenannter Plattform hat einen kurzen Beitrag zum Thema im crowdsourcingblog.de geschrieben - ein lesenswertes Intro ins Thema.

Soweit mal kleiner Ausblick, was da draussen alles geht. Wenn Ihr spannende Entdeckungen macht oder Inputs zu weiteren Themen habt: ich nehme sei gerne auf.

Und jetzt geniesst das Ausnahme-Wochenende - ob im Keller vor dem PC, im Stau auf der Autobahn oder an der Kassenschlange im Supermarkt: Schön wird's sowieso!

Beste Grüsse,

Frank

PS: Ja, ich habe beim Einstelldatum geschummelt. Nein, ich weiss, dass heute Samstag ist. Aber ich habe immer noch Hemmungen, einen omanet's Freitag so ganz unkommentiert einfach am Samstag rauszulassen...

 

Review zum Ideenprojekt: Neuland in der Crowdsourc...
Die Sache mit dem Mensch: Finale

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Kommentare 1

Andrea (website) am Dienstag, 29. Mai 2012 22:29

Tief beeindruckt von der Vielfalt der bereits bestehenden Crowdworking-Möglichkeiten, die Ihr hier aufzeigt! Bisher kann ich mir vorstellen, daß meistens Freelancer, Unternehmer und Schüler / Studenten genutzt. Beipflichten kann ich, daß Vertrauen in die Qualität der erarbeiteten Endergebnisse, eine wichtige Rolle spielt und der Bekanntheitsgrad noch steigen darf. Gute Referenzen sind da gefragt und überzeugte Lehrer, die ihre Schüler und Studenten auf den neuesten Stand bringen. Meine Studenten kennen Crowdsourcing - zumindest theoretisch.

Was lese ich da von Hemmungen, Frank? Deine Beiträge sind an allen Wochentagen willkommen und wertvoll! Jeder Mensch, der fleißig arbeitet, hat doch auch das Recht, sich schöpferische Pausen zu gönnen. Rechenschaft lege ich zumindest nur einem ab. Meinem Gott.

Liebe Grüße an alle nach Basel

Tief beeindruckt von der Vielfalt der bereits bestehenden Crowdworking-Möglichkeiten, die Ihr hier aufzeigt! Bisher kann ich mir vorstellen, daß meistens Freelancer, Unternehmer und Schüler / Studenten genutzt. Beipflichten kann ich, daß Vertrauen in die Qualität der erarbeiteten Endergebnisse, eine wichtige Rolle spielt und der Bekanntheitsgrad noch steigen darf. Gute Referenzen sind da gefragt und überzeugte Lehrer, die ihre Schüler und Studenten auf den neuesten Stand bringen. Meine Studenten kennen Crowdsourcing - zumindest theoretisch. Was lese ich da von Hemmungen, Frank? Deine Beiträge sind an allen Wochentagen willkommen und wertvoll! Jeder Mensch, der fleißig arbeitet, hat doch auch das Recht, sich schöpferische Pausen zu gönnen. ;) Rechenschaft lege ich zumindest nur einem ab. Meinem Gott. :D Liebe Grüße an alle nach Basel
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