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Nichts zu sagen - schön verpackt

Das Wort sei der Schatten der Tat, hat Demokrit vor rund 2'400 Jahren sinniert. Offensichtlich hat er sich schon damals Gedanken gemacht über ein möglicherweise ungünstiges Verhältnis des Gesprochenen zum Getanen. Und das zu einer Zeit, in der Worte wirklich nur gesprochen wurden - und nicht noch gedruckt, auf Webseiten online gestellt oder zehntausendfach re-tweeted (wie beispielsweise dieser Blog jede Woche...!). Demokrits Bild wörtlich genommen heisst für uns heute vor allem eins: Wir sitzen ziemlich im Dunkeln. Soviele Schatten überall, dass es schwierig wird zu erkennen, von wo sie geworfen werden. Wie unrecht hat er damit?

Schattenspiele - oder lassen wir das Bild wieder und nennen's beim Namen: grosse Worte überall - können zu einer strategischen Grundausrichtung werden. Der Inhalt wird dabei zweitrangig, der erste Platz gehört dem lautstark und bildreich verkündeten Wort. Folgt keine Tat, müssen die nächsten Worte zwangsläufig doppelt so stark ausfallen - und so geht das weiter. Dass eine solche Strategie nicht ganz ungefährlich sein kann ist plausibel - wohl deshalb gibt es zwar Beispiele dafür, aber nie sehr lange. Man müsste schon eines Tages einen Schatz im Garten finden, um seine Versprechen noch einlösen zu können. Aber das soll ja vorkommen.

Um nicht selber den ganzen Tag lang graben zu müssen (vor dem PC sitzen ist wesentlich bequemer), haben wir bei omanet vor einiger Zeit die MTDR als Kennzahl zur Selbst- und Fremdbeurteilung eingeführt. Werte über 200% sind verdächtig, ab 300% wird's wirklich schräg. MTDR steht für Mouth to Deliver-Ratio - und eignet sich als exzellenter Frühindikator beispielsweise bei der Auswahl von künftigen Projektpartnern. Setzt es ein und Ihr werdet schon nach den ersten Gesprächen staunen: Die Leute scheinen riesige Gärten zu haben...

Und so bewahrheitet sich, was einmal ein deutscher (nein, eigentlich ein bayrischer) Kunstschaffender, der nicht gerade durch geräuscharme Lebensführung aufgefallen ist, in die treffenden Worte gefasst hat: "Es sind nicht immer die Lauten stark, nur weil sie lautstark sind". Sinnstiftendes zum Wochenende - fast so nützlich wie Jungle Camp.

Wieso schreibe ich das alles?

Ich habe letzten Freitag mit Getöse den Start des Projektes "Jedem Unternehmen eine gute Idee" angekündigt, Ihr habt schön Eure Hausaufgaben gemacht, alle waren happy - und seither ist nichts passiert. Im Sinne meines omanet-internen MTDR-Rankings sollte ich also langsam etwas liefern statt wieder freitagstypische Romane zu schreiben. Ich habe deshalb heute nichts zu sagen - hab's einfach ein bisschen schön verpackt.

Mit dieser Nullbotschaft endet die Arbeitswoche - zehn verschwendete Minuten für jeden Leser...! Wenn's aber die einzigen bleiben an diesem Wochenende, habt Ihr was richtig gemacht.

Beste Grüsse,

Frank

Warum Mark Zuckerberg nicht putzen geht
omanet's Freitag: Mentalhygiene und Hausaufgaben
 

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Mittwoch, 24. April 2024
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